Anreise

In der Zeit vom 11.12.15 bis 19.12.15 waren wir auf unserer zweiten Nilkreuzfahrt. Die erste hatten wir zu meinem 50. zigsten Geburtstag gemacht und nun wollten wir diese tolle Erfahrung ein zweites Mal machen. Ich kann vorwegnehmen, dass es eine tolle Erfahrung geworden ist. Die Reise begann mit der Fahrt zum Flughafen München und anschließendem Flug mit SunExpress nach Luxor. Dort wurden wir dann zu unserem Schiff, der Magic II, gebracht. Die Reise ging dann von Luxor über Esna, Edfu, und Kom Ombo nach Assuan und dann den gleichen Weg wieder nach Luxor zurück. Übrigens SunExpress macht seinem Namen eines Billiganbieters alle Ehre.

Doppeltempel von Kom Ombo

Nachdem wir eingecheckt hatten und unsere Koffer in unserer Kabine waren, haben wir uns erstmal das Schiff angesehen, damit wir uns einen Überblick verschaffen konnten. Mit der ägyptischen Gelassenheit wurde das Ablegen um 18:30 Uhr bekannt gegeben. Schlussendlich hatte das Schiff dann um 21:30 Uhr Richtung Kom Ombo abgelegt. Der Doppeltempel von Kom Ombo entstand in der ptolemäischen Epoche Ägyptens 304 bis 31 v. Chr. Kom Ombo, das damalige Omboi (auch Ombos), war zu dieser Zeit neben Elephantine Verwaltungszentrum des ersten ober-ägyptischen Gaues Ta-Seti. Der heute noch zu besichtigende Doppeltempel diente der Anbetung der beiden Gottheiten Sobek (rechte Tempelseite), dem Krokodilgott, und dem falkenköpfigen Haroeris (linke Tempelseite). Die Ruinen des Tempels von Kom Ombo waren lange Zeit bis über die Hälfte durch Sand verschüttet. Sie wurden erst 1893 unter Jacques de Morgan freigelegt und restauriert. Vor dem Tempel stand bis ins 19. Jahrhundert ein großes Mammisi (Geburtshaus) des Ptolemaios VIII und Euergetes II. Bei einem Hochwasser riss der Nil das Gebäude, einschließlich des westlichen Teils der Umfassungsmauer, zum größten Teil mit sich. Die Tatsache, dass die Anlage 20 Meter über dem normalen Niveau des Nils errichtet wurde, lässt noch heute das Ausmaß der Katastrophe erahnen. In der jüngeren Geschichte Ägyptens entwickelte sich der Standort der Tempelanlage zu einem Anziehungspunkt für den Tourismus. Die Besichtigung des Tempels von Kom Ombo ist fester Bestandteil der Flussreisen auf dem Nil zwischen dem 150 Kilometer nördlichen Luxor und dem 40 Kilometer südlich gelegenen Assuan. Die Anlegestelle der auf dem Nil verkehrenden Kreuzfahrtschiffen liegt direkt neben dem Doppeltempel, etwa 70 Meter westlich der Tempelanlagen.

Esna Tempel

Nach Sonnenuntergang legte das Schiff dann Richtung Esna ab. Nach gut 2 Stunden Fahrt legten wir an einer Plattform an da das Schiff tanken musste. Auf der Straße stand ein mittelgroßer Tankwagen, der mit einer Pumpe auf der Plattform verbunden war und der dann den Diesel oder was auch immer das Schiff benötigte, in die Tanks pumpen sollte. So die Theorie :-), leider wollte die Pumpe nicht anspringen und nach vielen Versuchen kamen die Herren dann auf die Idee, dass die Batterie zu schwach ist. Also wurde die Batterie aus dem LKW ausgebaut und über den schmalen Steg auf die Plattform gebracht. Nach einigen Versuchen sprang der Diesel dann an und die Pumperei konnte losgehen.
In der Nacht ging es dann weiter nach Esna. Der Esna-Tempel ist der Rest des altägyptischen Chnum-Tempels in der oberen ägyptischen Stadt Esna, etwa 55 Kilometer südlich von Luxor. Er führte den altägyptischen Namen Hut-Chenmu (Haus des Chnum). Einziger erhaltener Tempelteil ist der Pronaos, die Vorhalle des eigentlichen Tempels. Die von 24 Säulen gestützten und mit einem intakten Dach versehene Halle steht inmitten der am Nil gelegenen Stadt, 200 Meter westlich des Flussufers.

Edfu Tempel des Horus

Nach einer kurzen Besichtigung des Tempels und eines Teiles der Altstadt ging es wieder zurück zum Schiff, um dann Richtung Edfu abzulegen. Der Edfu-Tempel, oder auch Tempel des Horus, ist der besterhaltene Tempel in ganz Ägypten. Dieser Tempel wurde in der Ptolemäerzeit (306 bis 30 v.Chr.) erbaut und ist vollständiger und, wie schon erwähnt, besser erhalten als jeder andere Tempel in Ägypten. Edfu ehemals Hauptstadt des zweiten Gaus von Oberägypten, der einstige Ort „Djeba“ heißt auf Arabisch: Edfu. Der dem Gott Horus geweihte Tempel wurde in der ptolemäischen Zeit auf einem älteren Tempel aus der Zeit Thutmosis III. errichtet. Seine imponierenden Ausmaße machen ihn zum zweitwichtigsten Tempel nach dem von Karnak: 137 Meter Länge, mit einem 36 Meter hohen Pylon und einer Fassade von 79 Metern Höhe. Der Eingang wird von zwei herrlichen Statuen aus schwarzem Granit bewacht, die den Gott Horus als Falken darstellen. Der ägyptischen Legende nach fand an jenem Ort Djeba einst die mythologische Schlacht zwischen den Göttern Horus und Seth statt. Nach zahlreichen und heftigen Kämpfen trug schlussendlich Horus den Sieg mit sich. Horus war einer der bedeutendsten Götter im Pharaonenreich; sahen die Ägypter doch in ihrem König die irdische Inkarnation des Gottes Horus. Der Tempelkomplex weist ungewöhnlich viele Inschriften auf und man weiß somit, dass der Bau des Tempels offensichtlich unter Ptolemäus III. begonnen wurde und erst 180 Jahre später von seinen Nachfolgern vollendet wurde. Der Tempel des Horus folgt dem klassischen Tempelaufbau: Pylon(e), Peristyl, Hypostyl, Sanktuar mit Naos und eingegliederten Kapellen.

Bei Edfu gibt es auch noch eine weitere Besonderheit, das ist die große Schleusenkammer auf dem Weg zum Assuandamm.

Weiter ging es stromabwärts Richtung Assuan. In Assuan und Umgebung gibt es wirklich viele Sehenswürdigkeiten, die man sich unbedingt ansehen sollte. Vom Philea Tempel über die Kitchener Island, die Insel Elefantine der Assuan Damm und der Nasser See, aber auch der unvollendete Obelisk oder von hier aus kann man die Fahrt zur Tempelanlage Abul Simbel unternehmen. Weiterhin kann man hier wirklich schöne Dautouren machen oder, aber leider nur von außen, das Mausoleum von Agha Kahn sehen.


Philae Tempel

Am Main Gate haben wir uns erstmal die Berechtigung zum Befahren geholt, da man den Eintritt immer erst in der Lodge bezahlt. So konnten wir den ganzen Tag durch den Park fahren. Es war wieder ein tolles Erlebnis, der Addo Elephant Park ist landschaftlich vollkommen anders als der Krüger. Auch hier sieht man wieder alle Tiergattungen und wenn man dann noch vielleicht eine Nachtsafari mitmacht, dann wird man auf alle Fälle die Big 5 gesehen haben. Unser Camp lag im Süden des Addo Parks und war echt toll. Einzel stehende Hütten mit Terrassen und voll eingerichtet. Wir konnten dort sogar kochen, da alle Gerätschaften, die man benötigt, vorhanden waren.

Oudtshoorn

Nachdem wir den Addo Park mit allen Sinnen genossen hatten, ging es nach zwei wirklich entspannten Tagen wieder zurück auf die Straße; unser Ziel war die Garden Route und die wundervolle kleine Stadt Oudtshoorn. Auch hier waren wir wieder sehr sauber und komfortabel untergebracht. Diese kleine Stadt ist zwar am Wochenende so gut wie ausgestorben, aber an jeder Ecke gibt es wundervoll blühende Bäume, es gibt einen recht guten Eisdealer und gute Restaurants, in welchem es jede Art von Fleisch (wenn man es mag) fast aller einheimischen Tiere, gibt. Aber auch für uns Vegetarier gab es dort genügend zu essen.

Hermanus

Am nächsten Tag ging es wieder auf die Straße, wir sind die R62 (ist die südafrikanische Route 66) nach Südwesten Richtung Hermanus gefahren. Der nächste Ort, den wir angesteuert hatten, war De Kelders. Hier wollten wir zum Whalewatching. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und die Fahrt wurde wegen zu starkem Wind abgesagt. Glücklicherweise hat unser Unterkunftsbesitzer, der wirklich ein echt toller Mensch ist, für uns eine Whalewatching Tour in Hermanus besorgt, denn ganz ohne wollten wir nicht weiter fahren. Bedauerlicherweise war die Fahrt durch den wirklich starken Wind schon sehr anstrengend und wir haben enttäuschenderweise nicht viel gesehen, aber trotz allem hat sich auch diese Fahrt gelohnt.

Betty’s Bay

Der nächste Tipp, den uns unser Unterkunftsbesitzer gab, war, dass wir nicht die Pinguine bei Kapstadt, sondern die Kolonie in Betty’s Bay besuchen sollten. Da es vor unserer Ankunft stark geregnet hatte, waren Teile der Straße zwischen De Kelder und Hermanus sowie der R44 Richtung Gordons Bay zeitweise gesperrt, aber auch hier hat uns unser Herbergsvater geholfen, er hat überall angerufen und sich für uns erkundigt, ob wir die Straßen befahren können. Nachdem wir das nun gewusst hatten, ging es auch direkt los nach Betty’s Bay.

Kapstadt

Auf unserem weiteren Weg nach Kapstadt haben wir noch einen Zwischenstopp in Stellenboch gemacht. Dies ist eine wirklich nette kleine Stadt, in deren Umkreis die besten Weingüter der Region liegen und bei welchen man auch die köstlichen Weine probieren kann. Wir waren dann abends noch sehr gut bei einem Italiener Essen und fielen dann recht müde ins Bett.
Am nächsten Morgen ging es dann nach Kapstadt rein. Glücklicherweise hatten wir uns bis dahin schon an den Linksverkehr gewohnt, da Kapstadt schon ein recht ordentliches Verkehrsaufkommen hat. Zuerst in unser Hotel, den Wagen geparkt, eingecheckt und dann ab in die Innenstadt. Kapstadt selbst ist kein architektonisches Highlight, aber es gibt echt nette Straßen, wie die Long Street mit Ihren wirklich schönen Häusern. Die Long Street ist auch gleichzeitig eines der Amüsierviertel Kapstadts, so wie die im Süden liegende Waterfront.
Wir haben die gesamte Stadt mit dem Hopp-off-Bus erkundet. Die rote Linie fährt durch die gesamte Innenstadt, zum Tafelberg und dann auch an der Küste durch Camps Bay wieder zur Waterfront. Leider war in der Zeit, in welcher wir in Kapstadt waren, die Seilbahn auf den Tafelberg wegen zu starkem Wind nicht in Betrieb. An der Talstation hat man jedoch schon mal eine recht gute Sicht auf Kapstadt und man kann von dort schon recht gute Bilder machen.
Zum guten Schluss haben ein Angebot an der Waterfront angenommen und einen Hubschrauber Rundflug gebucht. Die Aussicht aus dem Hubschrauber war wirklich Atemberaubend.