Tag 1
Heute starten wir unsere Reise durch die Normandie. Es geht erstmal über Karlsruhe, Straßburg, Metz, an Verdun vorbei nach Reims. So war der Plan. Wir haben jedoch noch einen Abstecher in den Schwarzwald gemacht und so kamen wir heute nur bis Liverdun. Dort fanden wir dann einen guten Campingplatz direkt an der Mosel. Perfekt für unsere Amy, die auch beim ersten Gassi sofort einen Kopfsprung in den Fluss gemacht hat.Tag 2
Heute haben wir dann die Autobahnen genutzt. Von Liverdun bis zu unserem heutigen Standort in Les Loges haben wir mal kurz 65 Euro Maut zahlen müssen. Nicht übel. Hier sind wir dann auf einen wirklich guten Campingplatz „Camping Sunelia L´ Aguille Creuse“ gestoßen, der wirklich vom Feinsten ist. Schnell war der Platz eingerichtet inkl. Amy Hundezaun und schon konnte es ans Abendessen für uns 3 gehen.Tag 3
Heute wollen wir nach Etretat über den Wanderweg GR 21(von Le Havre über Etretat bis nach Le Tréport) laufen. Dazu sind wir nach Benouville gefahren. Dort kann man den Camper auf einem Privatgrundstück (ist ab der Kirche ausgeschildert) abstellen. Kostenlos. Das geht man ca. 100 m Richtung Kirche zurück und dann rechts in den Feldweg und schon kommt man zum besagten Wanderweg. Zuerst sieht man nicht viel, aber nach kurzer Zeit öffnet sich der Blick auf die Steilküste. Hammer! Der Weg lohnt sich. Es war zwar auf dem Hinweg bewölkt, aber der Anblick ist wirklich fantastisch. Bis Etretat sind es dann ca. 4 km, aber die vergehen im Fluge, da man immer wieder neue Beobachtungen machen kann. Zum guten Schluss kommt dann bei Etretat das Highlight, der steinerne Elefant. Toller Anblick. Etretat ist eine kleine nette Stadt, nicht gerade billig, aber schön anzusehen. Ein grober Kiesstrand und klares Wasser laden dort zu schwimmen ein oder man kann den Strand entlang gehen, um die Felswand zu erkunden. Nach gut 6 Std. waren wir wieder am Platz und haben den restlichen Tag mit einer netten Partie Rummikub und einem Lillet genossen.Tag 4
Weiter ging es heute, nachdem alles schnell verpackt war. Tagesziel sollte der Omaha Beach sein. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Abstecher nach Honfleur gemacht. Das ist eine wirklich schöne Stadt, vor allem rund um das alte Hafenbecken stehen die Häuser der Altstadt eng nebeneinander. Trotz Nebensaison waren alle Tische in den Bars und Restaurants belegt. Übrigens ist dort Parken mit dem Wohnmobil nicht gerade preisgünstig. Man kann nur auf dem Womo Stellplatz gehen und der kostet, egal wie lange man dort steht, immer 14 Euro. Was uns auch überall aufgefallen ist, dass die ganzen Zufahrten zu den Parkplätzen Höhen beschränkt sind, sodass dort Wohnmobile nicht parken können. Nach einem Kaffee ging es zurück auf die Straße und weiter zum ausgesuchten Campingplatz Sous les Pommiers in Trevieres. Ein netter kleiner Platz, knappe 7 km vom Omaha Beach entfernt.Tag 5
Sehr früh hatten wir zusammengepackt, denn der Tag sollte uns viele historische Abschnitte der Normandie zeigen. Wir sind dann erstmal bis Les Moulins an das Monument SIGNAL d’Omaha Beach gefahren und dort dann links abgebogen. Zu der Zeit war Flut und es ging ein sehr starker Wind, der die Wellen bis über die Straße peitschte. Manche Wellen waren so hoch, dass sie tatsächlich gegen die Seitenwand unseres Ford Transit klatschten. Am Ende der Straße angekommen haben wir unser Fahrzeug erstmal abgestellt und sind auf das kleinen Pier gelaufen und standen somit direkt in der Brandung. Nach einer kleinen Fotosession ging es dann zurück auf die rechte Seite des Strandes. Hier haben wir den Weg zum Widerstandsnest 62 gesucht. Dieses ist wohl das bekannteste WN durch die Geschichte des Gefreiten Heinrich (Hein) Severloh. Nach einiger Zeit haben wir dann den richtigen Weg gefunden und sind zum Cimetière Américain de Normandie gefahren und haben dort auf dem Parkplatz unser Womo abgestellt. Von dem Parkplatz bis zu WN 62 sind es dann nur ca. 300 Meter. Viel ist von dem Widerstandsnest nicht übrig geblieben, aber alleine der Gedanke welche Schicksale und Ungerechtigkeiten an diesem vor uns liegenden Strandabschnitt geschehen sind, lässt einen wirklich traurig und entsetzt zurück. Wenn man sich vorstellt, welches Elend die Nazis über die Welt gebracht haben, dann kann ich absolut nicht verstehen, wie heute wieder Menschen einer Nazipartei wie der AfD hinterherlaufen. Diese Leute sollten sich dafür schämen, dass sie aus der Geschichte absolut nichts gelernt haben.Tag 6
Weiter ging es am heutigen Tag zum Utah Beach. Auf dem Weg dorthin haben wir noch einen Stopp in Maisy gemacht. Dort hat eine Gruppe Engländer eine Artilleriestellung übernommen und sind dabei, diese wieder freizulegen. Dort stehen noch viele der alten Artillerie- und Flakwaffen und viele der Bunker sind bereits wieder freigelegt. Es gibt beim Eingang eine Karte mit den einzelnen Positionen im Gelände und eine Erklärung, was dort zu sehen ist. Der Eintritt kostet 8 Euro, aber das ist es auf jeden Fall wert. Man braucht ca. 1,5 Std., um sich alles anzusehen. Danach ging es weiter zu Utah Beach. Hier ist nicht so viel Betrieb wie am Omaha Beach, aber der Strand dort ist echt super zum Laufen. Leider konnten wir das Airborn Museum nicht besuchen, aber die Eindrücke sind trotzdem sehr imposant. Der nächste Ort, den wir uns ansehen wollten, sollte auch der nächste Campingplatz sein. Sainte-Mère-Église. Jeder, der den Film „Der längste Tag“ gesehen, weiß, dass dort ein Fallschirmspringer (John Steeles) in der Nacht vor dem D-Day am Kirchturm hängen geblieben war und zusehen musste, wie seine Kameraden starben. Eigentlich hingen dort in der Nacht zwei Fallschirmspringer, bedauerlicherweise wurde der jüngere (Kenneth Russell) der beiden einfach verschwiegen. Wieder waren wir auf einem städtischen Campingplatz. Er ist zwar in die Tage gekommen, aber sauber und mit 15 Euro unschlagbar günstig.Tag 7
Nachdem alles wieder verstaut waren, haben wir uns auf den Weg an die Westküste gemacht. Unsere erste Etappe war Pirou. Hier sind wir dann erstmal, so weit wie erlaubt ist, in die Dünen gefahren. Es war eine traumhaft schöne Stelle mit direktem Zugang zum Strand. Der Strand ist einfach sagenhaft. Er hatte mindestens eine Länge von 4-5 km und am nördlichen Teil des Strandes war eine echte tolle, riesige Dünenlandschaft. Hier haben wir einen sehr langen Spaziergang gemacht und unser Amy war absolut im Glück. Wasser und Unmengen Dinge, die man in den Mund nehmen konnte. Überall am Strand lagen Muscheln und vor allem Austern herum. Viele davon waren noch geschlossen und man hat überall Leute gesehen, die die Austern eingesammelt haben. Da wir Vegetarier sind, haben wir sie alle schön liegen lassen. Amy fand es aber ganz toll alle umzudrehen, weil ich das vorher auch gemacht hatte. Nach dem langen Spaziergang sind wir dann wieder zu unserem Womo gegangen und haben uns einen schönen Kaffee gekocht und dazu ein Baguette mit Tomaten und Mozzarella genehmigt. Nachdem wir noch den Nachmittag dort genossen haben, sind wir weiter nach Granville gefahren. Dort haben wir dann wieder einer der städtischen Campingplätze genutzt.Tag 8
Am letzten Tag vor der Rückfahrt stand nur noch der Besuch von Le-Mont-Saint-Michel an. Die paar Kilometer waren schnell zurückgelegt und kurz bevor wir an dem eigentlichen Parkplatz angekommen sind, haben wir eine Stelle gefunden, an der wir parken konnten. Dort kann man dann direkt über eine Schafweide laufen und steht dann vielleicht 400 m von der Insel entfernt. Da wir die Insel nicht besuchen wollten, war das der perfekte Spot für schöne Bilder von der Insel und den ganzen Schafen dazu. Nachdem wir den Anblick und vor allem auch die umliegende Landschaft genossen hatten, stand nun langsam die Rückfahrt an. Wir sind an diesem Tag dann nach bis knapp 100 km vor Paris gefahren und haben dann in der Nähe von Beaulieu einen kleinen Campingplatz auf einem Bauernhof Le Breuil gefunden. Uns hat dieser Platz gut gefallen, er hatte zwar nur eine Dusche und zum Spülen gab es nur kaltes Wasser, aber es war ein schöner ruhiger Platz mitten im Grünen.Tag 9 und 10
Die beiden folgenden Tage sind wir dann jeweils ca. 400 km gefahren und haben die letzte Nacht wieder auf dem Campingplatz in Liverdun an der Mosel verbracht. An diesem Abend hatten wir dann ein bisschen Regen, aber die Temperatur war noch immer T-Shirt geeignet. Am letzten Tag ging es mit einem bisschen Stau dann wieder in die Heimat.Die Normandie ist einfach wunderschön. Die Landschaft und die Geschichte, die sich dort zugetragen hatte, hat bei uns wirklich bleibende Erinnerungen zurückgelassen. Es gibt noch so viel dort zu sehen und zu erleben, dass wir auf jeden Fall dorthin zurückkehren werden.