Die erste etwas längere Tour, die ich in diesem Jahr vorhatte, war eine 5-tägige Tour nach Korsika. In der Vorbereitung musste ich feststellen, dass von Italien an unserem geplanten Termin keine Nachtfähren nach Korsika fuhren. Daher mussten wir den langen Weg quer durch Frankreich nach Toulon nehmen. 1086 km Autobahn. Es gibt sehr viel Schöneres als dieses, aber leider konnten wir den Reisetermin nicht anders legen. Also war die Frage Schweiz, Italien oder nur durch Frankreich. Die Entfernungen sind in etwa gleich und somit gab den Ausschlag für die gewählte Route durch Frankreich die Mautgebühren und vor allem die unberechenbare Schweizer Polizei. Wer will schon mit der Willkür dieser Polizeitruppe zu tun bekommen? Also haben wir uns donnerstags Morgen in der Nähe von Stuttgart getroffen, damit wir die Tour starten konnten. Unsere Strecke ging dann von Stuttgart – Mülhausen – Besancon-Lyon -Montelmar – Avignon – Marseille nach Toulon. Nachdem wir dann in Toulon angekommen waren und die Mopeds auf die Fähre gefahren hatten, haben wir uns einen Platz gesucht, der ausreichend für die kommende Nacht sein sollte. Am Freitagmorgen um 07:00 Uhr legte die Fähre dann in Ajaccio an und wir konnten den Tag bei warmem aber bewölktem Wetter genießen.


Direkt am ersten Tag wollte ich den Mitfahrern zeigen, was Straßen auf Korsika bedeutet. Wir sind als von Ajaccio Richtung Flughafen gefahren und dort dann auf die N196 Richtung Cauro. Nach einigen Kilometern biegt dann die D3 Richtung Cuara ab. Diese Straße zeigt alles, was uns in den nächsten Tagen an Straßen und Kurven begegnen sollte. Diese Straße führt meist entlang einer Schlucht und man ist, wenn überhaupt, nur durch eine kleine Mauer vom Abstürzen entfernt. Um die Mittagszeit hatten wir dann Corte erreicht. Ein gutes Essen, ein kaltes Getränk, leichtes Sightseeing und schon ging es wieder auf die Straße zur zweiten Etappe des Tages. Am Abend erreichten wir dann unseren Campingplatz, ein Mobilehome, in Ghisonaccia.


Der zweite Tag auf der Insel sollte ganz im Eindruck der Küstenstraße stehen. Von Ghisonaccia ging es erstmal ins Inland, um dann in der Nähe von Ghisoni das einzige Skigebiet der Insel zu durchfahren. Umgeben von Kastanienbäumen und ausgedehnten Waldgebieten, ist dieses ein wundervoller Lebensraum für die halbwilden Schweine dieser Insel. Daher ist es ein wichtiger Teil jeder Ausfahrt, Ausschau nach frei laufenden Tieren zu halten, die überall auf und neben den Straßen zu finden sind. In Regino sind wir dann auf die Küstenstraße N197 getroffen, welcher wir dann bis Calvi folgten. In Calvi ging es dann auf die alte Küstenstraße D818, welche zu den schönsten Straßen dieser Insel zählt. Der Küstenstraße folgten wir dann bis Ajaccio, um von dort dann wieder über die D3 bis Corte und von dort zurück nach Ghisonaccia zu kommen.


Am letzten Tag auf der Insel war der südliche Teil runter nach Bonifacio angesagt. Dazu sind wir erstmal ein bisschen Richtung Norden und ins Inland gefahren, um dann über viele kleine Straßen Richtung Süden zu fahren, um dann bei Poggio D`Olmo auf die N198 zu kommen, um die letzten Kilometer dann bis Bonifacio zurückzulegen. Die Steilküste von Bonifacio ist ein wirklich gigantischer Anblick, den man unbedingt mal gesehen haben sollte. In nur 12 km Entfernung liegt südlich von Bonifacio die Insel Sardinien. Am späten Nachmittag ging es dann wieder nach Ajaccio, da unsere Fähre zum Festland dort auf uns wartetet.


Nach einer ruhigen Überfahrt machten wir uns wieder auf den Rückweg und wieder mussten wir mehr als 1000 km Autobahn herunterreißen, damit wir dann am späten Abend des fünften Tages wieder alle gesund nach Hause gekommen sind.